Ziegelei
Weiher
Lochkamera Pinhole Camera obscura Lochkamera Pinhole
Seit einigen Jahren benutze ich zum Fotografieren eine selbst angefertigte Lochkamera. Sie sieht aus wie eine Kartonschachtel, hat innen eine schwarze Kammer (Camera obscura) für den Film und ist aussen mit Loch und Schieber ausgestattet. Zwei Knöpfe gestatten das Weitertransportieren des Films. Die Lochkamera hat keine Linse und ist eine Art Urform der Bildbelichtung. Diese kann je nach Lichtverhältnis vom Bruchteil einer Sekunde bis zu Stunden oder einer ganzen Nacht betragen. Für Doppelbelichtungen öffnet man den Schieber mehrmals ohne den Film weiter zu transportieren. Da die Lochkamera keinen Sucher hat, ist es schwierig den Ausschnitt für ein Bild zu bestimmen. Überraschungen gehören dazu. Nahes und Fernes ist gleich scharf; was sich bewegt wird unscharf oder nur als Hauch sichtbar. Durch lange Belichtung schreibt sich Zeit als Bewegung ins Bild.
Das Fotografieren mit einer Lochkamera gehorcht eigenen Regeln und ist nicht für schnelle Bildproduktion geeignet. Für das Resultat der Bilder ist weniger die Technik entscheidend als Erfahrung, Intuition und Experimentierfreude. Der Blick wird auf den Grenzbereich menschlicher Wahrnehmung gelenkt. Für mich bedeutet es auch ein Arbeiten mit dem Zufall und dem Einfangen einer ganz besonderen, fast geheimnisvollen Atmosphäre.